Fair Trade Informationen

Der nachhaltige und effiziente Umgang mit Ressourcen ist eine wichtige Säule einer langfristig orientierten Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu gehört auch der faire Umgang mit Arbeitskräften, die in fernen Ländern wichtige Agrargüter wie Baumwolle anbauen, aus denen auch gemütliche Hängesessel gefertigt sind.

Dank dem Fair Trade Siegel kannst du diese Produkte gleich auf den ersten Blick erkennen. Was aber bedeutet Fair Trade genau, welche Standards bringt Fair Trade mit sich und welche Hängesessel-Hersteller setzen auf fair gehandelte Rohstoffe?

Was ist Fair Trade?

Fair Trade Produkte sind Produkte deren Rohstoffe aus kontrolliertem Anbau stammen und zu einem „fairen“ Preis gehandelt wurden. Meist stammen die fair gehandelten Rohstoffe aus Ländern der Dritten Welt.

Dabei garantiert ein Mindestabnahmepreis der Fair-Trade-Organisation, dass die Produzenten ein verlässliches und stabiles Einkommen haben, das deutlich weniger schwankungsanfällig ist, als dies unter konventionellen Umständen der Fall wäre.

Ziel von Fair Trade ist eine langfristige Partnerschaft zwischen den Produzenten und dem internationalen Handel. Das stärkt die nachhaltige Entwicklung der (Export-)Wirtschaft in Dritte Welt Ländern und führt damit zum Wohlstandsaufbau und einer höheren Lebensqualität in den Anbauländern.

Kriterien und Standards für Fair Trade

Damit ein Produkt wie beispielsweise einer unserer Hängesessel ein Fair Trade-Siegel tragen darf, müssen entlang der Wertschöpfungskette einige Kriterien erfüllt sein. Die Fair Trade-Standards untergliedern sich in mehrere Kategorien und bestehen sowohl aus Kernanforderungen als auch aus sogenannten Entwicklungs-Indikatoren.

Wichtig: Für eine Fair Trade-Zertifizierung müssen alle Produzentengruppen die Kernanforderungen erfüllen. Ist diese Hürde genommen, folgen die Entwicklungsanforderungen. Produzentenorganisationen müssen hier nachweisen, dass sie die Organisation und Arbeitsbedingungen der Produzenten verbessern. Ebenfalls wichtig sind langfristig orientierte Maßnahmen zum Umweltschutz.

Die Standards lassen sich grob in die Bereiche Soziales, Ökologisches und Ökonomisches unterteilen:

Soziales

  • Geregelte Arbeitszeiten
  • Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Arbeitsschutz
  • Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
  • Organisation in demokratischen Gemeinschaften
  • Verbot von Diskriminierung
  • Gleichberechtigung von Männern und Frauen
  • Weiterbildung und Förderung von Fähigkeiten

Ökologisches

  • Umweltschonender Anbau
  • Geringstmöglicher Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
  • Verwendung des am wenigsten schädlichen Schutzmittels
  • Verbot gefährlicher Pestizide
  • Bio-Aufschläge zur Förderung des Bio-Anbaus
  • Schutz natürlicher Ressourcen
  • Kein gentechnisch verändertes Saatgut

Ökonomisches

  • Transparenz bezüglich Geld- und Warenfluss
  • Offenlegung von Handelsbeziehungen
  • Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe
  • Vorfinanzierung durch den Handel
  • Bezahlung von Fair Trade-Mindestpreisen
  • Ausschüttung von Fair Trade Prämien

Auf diese Siegel solltest du achten

Leider gibt es nicht nur ein Siegel, an dem du ein fair gehandeltes Produkt erkennen kannst. Ebenso wie im Fall der Öko-Zertifizierung existieren nebeneinander gleich mehrere Siegel, die sich hinsichtlich ihrer Maßstäbe und Schwerpunkte ein wenig voneinander unterscheiden. Am bekanntesten sind die Folgenden.

Fairtrade International

Das Fairtrade International Siegel ist das wohl verbreitetste Fair Trade-Siegel. Im Fokus steht hier der gerechte Handel, von dem insbesondere die Menschen am Anfang der Produktionskette profitieren sollen.

Im Zentrum des Interesses stehen daher die Verbesserung der sozialen und ökologischen Standards, die Einflussnahme auf die Politik, die Schaffung transparenter Systeme und der Aufbau von kooperativen Märkten. Baumwolle beispielsweise darf diese Siegel nur tragen, wenn sie zu 100% nach den Fair Trade-Standards der Organisation gehandelt wurde.

World Fair Trade Organization (WFTO)

Die World Fair Trade Organization (WFTO) ist eine globale Organisation, die sich im Kampf gegen Armut und globale Wirtschaftskrisen für die Entstehung weltweiter nachhaltiger Handelsbeziehungen einsetzt. Zu den Mitgliedern der Organisation gehören über 350 Importeure, Produzentenorganisationen und Eine-Welt-Läden. Das Siegel verspricht, dass das Produkt während der gesamten Wertschöpfungskette einen zu 100% fairen Handel durchlaufen hat.

European Fair Trade Association (EFTA)

Die EFTA ist ein Zusammenschluss von Handelsorganisationen aus Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich, Spanien, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz. Durch Kooperation, Informationsaustausch und die Nutzung von Synergieeffekten durch Zusammenarbeit beim Import von Fair Trade-Produkten, möchte man den Fair Trade-Handel effizienter gestalten. Gemeinsame Kampagnen und Lobbystrategien dienen dabei der offensiven Werbung für den fairen Handel.

Max Havelaar

Unter den zahlreichen weiteren Vertretern der Fair Trade-Gütesiegel ist das Siegel von Max Havelaar etwas Besonderes. Es handelt sich um ein völlig unabhängiges Fair Trade-Siegel, mit dem Produkte ausgezeichnet werden, die fair produziert und gehandelt wurden. Die hinter dem Siegel stehende Max Havelaar Stiftung vergibt nur das Siegel und verkauft Stand jetzt keine eigenen Produkte.

Hersteller, die auf Fair Trade setzen

Zahlreiche unserer Hersteller setzen auf fair gehandelte Rohstoffe und Vorprodukte. Viele Hängesessel tragen für die Einhaltung aller notwendigen Fair Trade-Kriterien sogar ein Fair Trade-Siegel. Da es sich bei Hängesesseln um komplexe Produkte handelt, können solche Siegel trotz großer Anstrengung der Hersteller nicht immer für das gesamte Produkt verliehen werden. Dennoch stammen die Rohstoffe auch bei Produkten ohne Siegel häufig aus fairem Anbau und Handel.

  • Amazonas: Die Hängesessel des Unternehmens werden größtenteils in Ceara, einer stark von Armut betroffenen Region Brasiliens hergestellt. Dort bietet die Firma über 100 Menschen eine feste Arbeit zum Zwei- bis Dreifachen des gesetzlichen Mindestlohns.Regelmäßige Kontrollen garantieren, dass in den Produktionsstätten keine Kinderarbeit herrscht und in den Produkten keine Schadstoffe enthalten sind. Für seine Holzbauteile verwendet Amazonas Holz aus europäischen Wäldern und orientiert sich an FSC-Kriterien.
  • Bahia: Bahia produziert nicht nur in Brasilien, sondern auch in Indien und Indonesien. Die Angestellten an den drei brasilianischen Standorten einen Krankenversicherung- und Urlaubsanspruch und erhalten darüber hinaus ein 13. Gehalt.Die aus Bio-Baumwolle gefertigten Hängematten stammen aus Indien und sind sowohl WFTO als auch GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert. In Indonesien arbeitet Bahia eng mit „Ticket to the Moon“ zusammen.
  • HängemattenGlück: Um Hängesessel auch sicher aus 100% Bio-Baumwolle anzubieten, ist der Anbieter seit 2008 nach GOTS zertifiziert. Angefangen vom Baumwollsamen über die Weberei bis ins Lager wird die Wertschöpfungskette dementsprechend streng kontrolliert.Hergestellt werden die Stoffe in Indien, wo die Produktion durch faire Vergütung den Lebensunterhalt zahlreicher Menschen sichert und ihren Familien den Zugang zu besserer Bildung öffnet.
  • La Siesta: Das Unternehmen gehört zu den Branchenführern und legt daher großen Wert auf Transparenz zur Fair Trade-Zertifizierung. Alle Bio-Baumwollprodukte stammen aus Kolumbien und sind nach den strengen GOTS-Standards zertifiziert.Darüber hinaus setzt sich das Unternehmen über die Initiative SOCiLA für die Förderung des Bio-Baumwolle-Anbaus in Südamerika ein. Die für die Hängesessel verwendeten Hölzer sind FSC zertifiziert.
  • Ticket to the Moon: Die Produkte von „TTTM“ werden auf der indonesischen Insel Bali unter nachhaltigen Bedingungen gefertigt. Die Angestellten profitieren unteranderem von einem deutlich über dem Landesschnitt liegenden Gehalt, einer umfassenden Versicherung und einer Beschränkung auf eine 40-Stunden-Woche.Im Fokus stehen hier nicht nur soziale Komponenten, sondern auch der „Left no Waste“-Ansatz. Jedes Stück Material, das während der Produktion der Hängesessel anfällt, wird in irgendeiner Weise (z.B. als Eco-Friendly-Bag) wiederverwertet.
  • Tropilex: Das Unternehmen legt großen Wert auf die Herkunft seiner Rohstoffe. Die nach FSC-Standard zertifizierten Hölzer stammen aus skandinavischen Wäldern, die traditionell gewebten Hängemattenstoffe dagegen aus Indien und Kolumbien.Selbst die Metallgestelle stammen nicht von irgendwoher, sondern aus einem kleinen chinesischen Familienbetrieb 450 Kilometer vor den Toren Shanghais. Interessant: Tropilex ist Mitglied von „1% For The Planet“ und spendet mindestens 1% des Jahresumsatzes an gemeinnützige Umweltorganisationen.